♰Das älteste Ausstellungstück der Domschatzkammer ist ein ovaler Bergkristall, der gegen 870 in Metz verfertigt wurde, also er ist 1145 Jahre alt!                                                                        

♰Das jüngste Ausstellungstück der Domschatzkammer ist der Kelch, der als Spende von dem Heiligen Papst Johannes Paul II. in die Domschatzkammer von Esztergom gelangte.

♰ Während der Bauarbeiten der Basilika von Esztergom grub man bis zum Grundgestein hinunter, um die Stabilität des Gebäudes zu versichern. Die Tragmauern der Kuppel sind in der Krypta 17 m dick!

♰Die Domschatzkammer bewahrt das älteste bestickte Parament (liturgische-kirchliche Textilie) in Ungarn, den sogenannten Anjou-Behang, der gegen 1370 verfertigt wurde.

♰ Die größte Glocke der Basilika wiegt 5827 kg, ungefähr so viel wie eine afrikanische Elefantkuh.

♰ Die Höhe der Basilika ist 100 m, also es sollten 18 Giraffen aufeinander stehen, um die Spitze des Gebäudes zu erreichen.

♰ In der Domschatzkammer befinden sich die meisten Gegenstände, die bei der Krönung der ungarischen Könige benutzt wurden.

♰ Der Grundstoff der aus Samt angefertigten Messkleider, die in der Domschatzkammer zu sehen sind ist hauchdünner Seidenfaden. Der Seidenfaden ist das Produkt der Seidenraupe, eines natürlichen Zustandes des Seidenspinners. In diesem Zustand spinnt die Seidenraupe, die sich ausschließlich von den Blättern des Maulbeerbaumes ernährt, ein Seidegespinst, den Kokon, um sich herum, dann verpuppt sie sich für 2-3 Wochen bevor sie als Schmetterling schlüpft.Von einem solchen Kokon kann ungefähr 800-1000 m hauchdünner roher Seidenfaden abgewickelt werden. Dieser rohe und auch der verarbeitete feine Faden wird zu Seidespinnen benutzt.

♰ Die Anfertigung der farbigen Messkleider begann mit der Einfärbung der Seidenfäden. Das Geheimnis und das Rezept der Färbung der Seidenfäden wurde von jeder italienischen Stadt sicher aufbewahrt. In Florenz am Ende des 15. Jahrhunderts zählten das wenigstens zweimal in Farbbad gefärbte Purpurrot, das aus dem Farbstoff der Schildläuse hergestellt wurde, das spezielle Verdebruno (grünlich braun) und das sogenannte Alessandrino, ein kraftvolles Violett gemischt aus blau und rot, zu den teuersten Farben.

♰ Der Samt ist ein spezielles Seidengewebe. Im Herstellungsprozess des Samtes werden Metallruten über die Schussfäden gezogen. Beim Weben bildet der Kettfaden Schlingen über dem Grundgewebe, die am Ende des Herstellungsprozesses aufgeschnitten werden. Dieser Stoff wird als geschnittener Samt bezeichnet. Werden die Schlingen nicht aufgeschnitten, so spricht man von Kräuselsamt.

♰ Gefärbter Samt wurde in speziellen Fällen auch mit Goldfäden durchwebt. In der Domschatzkammer befinden sich mehrere Messkleider, deren wunderschöner Samt mit Schlingen aus Goldfäden noch prachtvoller gemacht wurde. Die hervorragendsten Stücke sind die Fojnicaer, die Corvinus- und die sogenannte Báthory-Kasel, deren Oberfläche in großen Teilen mit geschlungenen Goldfäden oder vergoldeten Silberfäden verziert ist. Beim Bau der Basilika wurden mehrere technische Neuheiten verwendet, zum Beispiel Lochziegel wurden hier zum ersten Mal in Ungarn benutzt.

♰ Die allerersten Statuen der Basilika wurden in 1831 aufgestellt (die Statue des heiligen Märtyrers  Stephanus und das Grabmal von Karl Ambrosius), die letzte in 1915 (die Statue der Märtyrer von Kassa).

♰ In der Basilika wurden die Krypta und die Kapelle des Heiligen Stephanus als Erste (in1831), der Südturm und die Vorhalle als Letzte (in1869) fertiggestellt.

♰ Die Bauarbeiten der Basilika dauerten 47 Jahre. Der Grundstein wurde in 1822 gelegt, der Schlussstein wurde in 1869 eingesetzt.

♰ Würde man die Statuen und Reliefs zusammenzählen, fände man Engel in der größten Zahl - nur bei der Orgel kann man 16 Engel finden.

♰ Der Name und die Länge der Basilika von Esztergom sind im Boden des Petersdoms in Rom als BASILICA CATHEDRALIS ESZTERGOM zwischen den Namen der Kathedrale von Ferrara und der Basilika Santa Giustina in Padua eingemeißelt .

♰Im Innenraum der Basilika befindet sich die Bakócz-Kapelle, die durch die Glanzleistung des Architekten János Packh von ihrer früheren Stelle umgesetzt wurde. Packh ließ die Kapelle in 1600 Teile zersägen und dann die Teile wie ein großes Puzzle an einer neuen Stelle wieder aufbauen. So ist sie die linke Seitenkapelle der Basilika geworden.

♰ Die sogenannte Fojnicaer Kasel war ursprünglich der Thronbehang von König Matthias Corvinus. Sein Gegenstück befindet sich in unveränderter Form in der Ausstellung des Ungarischen Nationalmuseums.

♰Es bedarf der Bemühungen von vier Erzbischöfen, dass die Basilika errichtet werden konnte. Du kannst ihre Wappen in der Vorhalle finden. Die Inschrift unter den Wappen weist auf ihren Anteil am Bauprozess hin:

Sándor Rudnay -- coepit -- in Angriff nahm

József Kopácsy -- continuavit --fortführte

János Scitovszky -- consecravit --einweihte

János Simor -- consummavit -- zu Ende führte.

♰ Mehrere Ausstellungsstücke der Domschatzkammer bereicherten früher die kaiserliche Schatzkammer und gelangten wahrscheinlich als Geschenk in den Besitz des Erzbischofs von Esztergom. Es sind unter anderem der Kalvarienberg von König Matthias Corvinus, das größere Trinkhorn des Sigismund von Luxemburg, das kleinere Trinkhorn des Sigismund von Luxemburg, das Corvinus-Trinkhorn, die Fojnicaer Kasel und das kleine Reliquiar aus Bergkristall, das ursprünglich als Salzfass diente.

♰ Auf jedem Quadratdezimeter der bestickten Kreuze die die Messkleider schmücken, befinden sich 8-10 verschiedene Sorten von Stickerei.

♰ Für den mittelalterlichen Menschen bedeuteten nicht nur das Gold, das Silber und die Edelsteine den Grundstoff des wertvollen Meisterwerkes, sondern alle in der Natur befindliche Materialien, die durch ihre Schönheit, Farbe oder Besonderheit auffielen. In der Ausstellung der Domschatzkammer befinden sich Ausstellungstücke aus den verschiedensten Materialien, wie zum Beispiel eine wunderschöne Schnitzarbeit aus Perlmutter, die den Tod der Maria darstellt oder ein Pendant aus Bernstein mit der Darstellung des gekreuzigten Jesus.

♰ Nach den ursprünglichen Plänen hätte die Basilika mit den Nebengebäuden den ganzen Burgberg besetzt. Du kannst im Panoramasaal im zweiten Geschoss die riesige Attrappe besichtigen, die aufgrund der ursprünglichen Pläne angefertigt wurde.